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Aktuell
Rückblick
07.10.2022 bis 15.02.2023
Indienbilder - von Mutter Teresa bis Günter Grass
Indienbilder - von Mutter Teresa bis Günter Grass
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Indienbilder von Mutter Teresa bis Günter Grass 

07.10.2022-15.2.2023

»Wer nach Indien reist, bereitet sich vor«, schreibt Günter Grass über das Land der Gegensätze. Der Subkontinent mit seiner jahrtausendealten Geschichte und Kultur steht für den Literaturnobelpreisträger exemplarisch für die weitreichenden Folgen der Globalisierung. Zugleich ist Indien seit Generationen für viele Deutsche ein exotischer Sehnsuchtsort und ein Reiseziel auf der Suche nach alternativen Lebensentwürfen. Die vielschichtige Rezeption Indiens im bildkünstlerischen und literarischen Werk von Günter Grass bildet das zentrale Thema der Ausstellung „ Indienbilder von Mutter Teresa bis Günter Grass“. In Zusammenarbeit mit der Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck soll die Schau ausgehend von Günter Grass die historische Indienrezeption im 19. und 20. Jahrhundert thematisieren und zeigen, welche Vorstellungen das Bild Indiens in Europa bis heute prägen. 

15.01.2016 bis 22.03.2016
SEHQUENZEN
Klaus Peter Dencker: 50 Jahre VISUELLE POESIE
SEHQUENZEN
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Im Zusammenspiel aus Schrift, Zeichen und vorgefundenen Materialien komponiert Klaus Peter Dencker Textbilder, die im Kopf eines jeden Betrachters andere Geschichten entstehen lassen. Die künstlerische Karriere des gebürtigen Lübeckers, der zur Finissage der Ausstellung »SEHQUENZEN« am 22. März 2016 im Günter Grass-Haus seinen 75.Geburtstag feiert, beginnt Ende der Sechzigerjahre mit der Veröffentlichung erster literarischer Arbeiten. Schon früh jedoch bezweifelt der Schriftsteller, dass sich allein mit Sprache die Welt erklären ließe und er beginnt seine Texte visuell zu gestalten.Mit dem Einsatz von Farben, Formen oder Fotos in einer ausgefeilten Collagetechnik bricht er die Bedeutung der Wörter auf. Durch Sprachspielereien, Provokationen und Irritationen entstehen Bilder, die auf den ersten Blick rätselhaft erscheinen. Doch wer seine Augen über die Bildflächen wandern lässt, kann darin eine Vielzahl von Geschichten entdecken und erfinden.

Denn die eigentliche Poesie findet im Kopf des Betrachters statt, der auf diese Weise zum unverzichtbaren Teil des Kunstwerks wird.

29.01.2015 bis 10.01.2016
"War eigentlich ein schönes Schiff..."
Eine Ausstellung zur Novelle IM KREBSGANG von Günter Grass
"War eigentlich ein schönes Schiff..."
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Mit Arbeiten von Magnus Petersson (SE), Jonas Dahm (SE), Jörg Herold (DE), Evgieni Umansky (RU), Anna Steller (PL) und Hubert Czerepok (PL)In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs fliehen Millionen Deutsche aus den Gebieten Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Schlesien in den Westen. Viele versuchen mit Schiffen über die Ostsee nach Kiel, Lübeck oder Dänemark zu gelangen. Doch nicht alle erreichen ihr Ziel. Schätzungsweise 40.000 Menschen sterben auf der Überfahrt, weil ihre Transportschiffe durch Luftangriffe oder Torpedos versenkt werden.

Die meisten Menschenleben fordert der Untergang der „Wilhelm Gustloff“. Einst als Unterhaltungsdampfer für die nationalsozialistische Organisation „Kraft durch Freude“ gebaut, soll sie am 30. Januar 1945 mehr als 10.000 Flüchtlinge, Soldaten und Marinehelferinnen nach Kiel bringen. Doch nur wenige Stunden nach dem Auslaufen aus Gotenhafen wird das Schiff von drei Torpedos des sowjetischen U-Boots S-13 getroffen und sinkt. Etwa 9.000 Menschen finden den Tod in der eiskalten Ostsee – die meisten von ihnen Frauen und Kinder.

Die Ausstellung „War eigentlich ein schönes Schiff...“ ist in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie in Danzig entstanden und zeigt im ersten Teil, wie Günter Grass dieses Ereignis in seiner 2002 erschienenen Novelle „Im Krebsgang“ verarbeitet. Sie geht den literarischen Vorläufern im Gesamtwerk des Autors nach und beleuchtet die Entwicklungsgeschichte des Werks. Auf einem Hörpfad, den Mario Adorf eingesprochen hat, wandern die Besucher durch das literarische Schaffen des Nobelpreisträgers und erfahren, in welcher Form das Thema „Flucht und Vertreibung“ bereits in seinen früheren Werken auftaucht. Das Originalmanuskript in verschiedenen Stadien sowie zahlreiche Recherchematerialien geben Einblick, wie die Novelle vom ersten Entwurf bis zur druckfertigen Version entstanden ist. Kritiken und Reaktionen aus Deutschland sowie aus Polen, Russland und Schweden zeigen, wie „Im Krebsgang“ in den verschiedenen Ländern aufgenommen wurde und wird.

Der zweite Teil der Schau präsentiert Reflexionen über den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ von zeitgenössischen Künstlern aus Polen, Russland, Deutschland und Schweden. Die Versenkung dieses und anderer Schiffe während des Zweiten Weltkriegs, die heute als Seekriegsgräber und Denkmäler tief unter der Meeresoberfläche liegen, wird in den jeweiligen Ländern sehr unterschiedlich betrachtet und bewertet. Die Arbeiten von Magnus Petersson, Jonas Dahm, Jörg Herold, Evgieni Umansky, Anna Steller und Hubert Czerepok beleuchten diese verschiedenen Blickwinkel der Nachbarländer und die unterschiedliche symbolische Bedeutung, die das Ereignis dort hat, von einem künstlerischen Standpunkt aus. Die von Iwona Bigos, Tatjana Dübbel, Martin Schibli und Jörg-Philipp Thomsa kuratierte Ausstellung will so in einem weiteren Kontext auch neue Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft öffnen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, die Sparkasse zu Lübeck, die Schwedische Botschaft, die von Keller-Stiftung, das Radisson Blu Senator Hotel, den Freundeskreis des Günter Grass-Hauses, Christian Kroeger und durch das Kunsthaus Lübeck.

Bei Schulklassen und einer Gruppenanzahl ab 10 Personen wird um Anmeldung gebeten unter 0451 122 4230.

ENGLISH VERSION

From January 29, 2015 to January 6, 2016"She was a beautiful ship, actually..."An exhibition on the novella CRABWALK by Günter GrassWith works by Magnus Petersson (SE), Jonas Dahm (SE), Jörg Herold (DE), Evgieni Umansky (RU), Anna Steller (PL) and Hubert Czerepok (PL)During the final months of the Second World War, millions of Germans flee to the west from the former German territories of East Prussia, Pomerania, Brandenburg and Silesia. Many of them try to reach Kiel, Lübeck or Denmark by ship over the Baltic Sea. Yet not all of them reach their destination. An estimated 40,000 people are killed during the crossing, when their transport ships are air-raided or torpedoed.The sinking of the "Wilhelm Gustloff" claims the most lives. Originally constructed as a cruise ship for the National Socialist organisation "Strength through Joy", she was assigned to transport more than 10,000 refugees, soldiers and female naval auxiliaries to Kiel on January 30, 1945. But mere hours after the departure from Gotenhafen, the ship is hit by three torpedoes from the Soviet submarine S-13 and sinks. About 9,000 people, mostly women and children, die in the cold waters of the Baltic Sea.The exhibition "She was a beautiful ship, actually..." was organised in collaboration with the Gdansk City Gallery. The first part of the exhibition shows how Günter Grass handles the sinking of the "Wilhelm Gustloff" in his novella "Crabwalk" published in 2002. It traces the literary forerunners in the complete oeuvre of the author and outlines the development of the book. An audio parcours, spoken by Mario Adorf, leads the visitors through the literary oeuvre of the Nobel laureate, pointing out the theme of flight and expulsion in his earlier works. Various stages of the original manuscript and a large amount of research material give an insight into the process of the novella's creation, from the first draft to the printed version. Reviews and reactions from Germany as well as from Poland, Russia and Sweden highlight the reception of "Crabwalk" in the different countries today and in the past.The second part of the exhibition presents reflections on the sinking of the "Wilhelm Gustloff" by contemporary artists from Poland, Russia, Germany and Sweden. The sinking of this and other ships during World War II as well as the fact that today they represent cemeteries of naval warfare and memorial deep below the sea are regarded and assessed very differently in the respective countries. The works by Magnus Petersson, Jonas Dahm, Jörg Herold, Evgieni Umansky, Anna Steller and Hubert Czerepok take an artistic point of view to these various perspectives and to the different symbolic meanings attached to it in the neighbouring countries. It is the intention of the exhibition – curated by Iwona Bigos, Tatjana Dübbel, Martin Schibli and Jörg-Philipp Thomsa – to create an additional context for opening new perspectives for a common future.The exhibition is sponsored by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media, Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Sparkasse zu Lübeck, Freundeskreis Günter Grass-Haus e. V., Radisson Blu Senator Hotel, Christian Kroeger, von Keller-Stiftung and by the Kunsthaus Lübeck.

25.04.2014 bis 13.01.2015
Cornelia Funke. Eine andere Welt
Cornelia Funke. Eine andere Welt
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In ihren Büchern entwirft Cornelia Funke einzigartige Welten zwischen Imagination und Wirklichkeit. Die Ausstellung Eine andere Welt entführt in das fantastische Universum der Illustratorin, Geschichtenerzählerin und Erfinderin der Spiegelwelt-App – einem interaktiven Lesebuch für mobile Geräte.

Cornelia Funke arbeitet zunächst einige Jahre als Illustratorin, bevor sie 1988 mit Die große Drachensuche ihr erstes eigenes Kinderbuch veröffentlicht. Es folgen zahlreiche weitere Geschichten wie die berühmte Reihe Wilde Hühner . Mit Herr der Diebe wird sie 2002 weltweit bekannt.

Seither werden die Welten, die sie in ihren Büchern erfindet, immer fantastischer und verzweigter. In der Tinten-Trilogie können beispielsweise Figuren aus einem Buch heraus gelesen werden, gleichzeitig verschwinden Personen aus dem Hier und Jetzt in der abenteuerlichen Welt des Mittelalters. Die aktuellen Reckless -Bücher führen die Leser in ein einzigartiges Universum hinter einem Spiegel, in der Mythen und Märchen aus allen Teilen der Erde eine neue Gestalt annehmen.

Die Ausstellung im Günter Grass-Haus zeigt wie die Autorin und Zeichnerin die Bilder, die sie in ihrem Kopf hat, in Worten und Illustrationen zu Papier bringt. Und sie verdeutlicht, wie sich ihre Art zu erzählen von Buch zu Buch weiterentwickelt – von der ersten Drachengeschichte bis zur App MirrorWorld , in der Erzählungen unter Einsatz der unterschiedlichsten künstlerischen Mittel zum Leben erweckt werden.

Die Besucher können in der Ausstellung in die Welten eintauchen, die sich Cornelia Funke in ihren Büchern ausdenkt: das Tal der Drachen und Fabelwesen aus Die große Drachensuche und Drachenreiter , die venezianische Kulisse vor der die Kinderbande aus Herr der Diebe ihre Abenteuer erlebt, das Universum der Büchernarren und mittelalterlichen Spielleute aus der Tinten-Trilogie , die Welt hinter dem Spiegel aus der aktuellen Reihe Reckless sowie die bezaubernde Unterwasserlandschaft der Nixen und Kraken aus Lilli & Flosse .

Jeder Kosmos wird durch einen eigenen Zugang betreten. Dahinter gibt es an den Wänden zahlreiche Original-zeichnungen aus den zugehörigen Büchern zu entdecken sowie Ausschnitte aus Hörspielen und eine filmische Installation. An speziell für jüngere Besucher eingerichteten Entdeckerstationen lassen sich Fabelwesen ertasten, eigene Buchseiten gestalten, Bilder unter die Lupe nehmen und mehr.

Für Kinder und Jugendliche gibt es einen eigenen Ausstellungsführer, in dem die Präsentation anschaulich erklärt wird. Zudem sind darin Arbeitsblätter enthalten, die auf dem Rundgang vervollständigt und als Erinnerung mit nach Hause genommen werden können.

Ein eigener »Raum im Raum« ist der App MirrorWorld gewidmet. An iPads können Besucher sich darin interaktiv auf eine Reise hinter den Spiegel begeben und erfahren so viele zusätzliche Informationen über die eindrucksvolle Welt der Reckless-Romane. Objekte aus dem Privatbesitz von Cornelia Funke erzählen in diesem Raum von dem aufwendigen Entstehungsprozess dieses interaktiven Buchs und zeigen, wie sich mit dem Einsatz digitaler Medien an alte Erzählformen und Illustrationstraditionen anknüpfen lässt.

19.10.2014 bis 19.10.2014
Grass als Soldat - Einweihung des neuen Ausstellungsmoduls
Anlässlich Günter Grass´ 87. Geburtstag
Grass als Soldat - Einweihung des neuen Ausstellungsmoduls
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In unserer Sammlungsausstellung können die Besucher darüber abstimmen, welches Thema als nächstes im Museum wissenschaftlich aufbereitet werden soll. Zum Geburtstag von Günter Grass wird dann stets ein Ausstellungsmodul erneuert. Im Jahr 2014 haben sich die Besucher für das Thema "Grass als Soldat" entschieden.

Die Einweihung dieses neuen Moduls fand am 19. Oktober im Theater Lübeck anlässlich des 87. Geburtstags von Günter Grass statt. Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Bernd Saxe, gab Museumsleiter Jörg-Philipp Thomsa eine Einführung in das Thema. Den musikalischen Rahmen bildete eine Klanginstallation von Willy Daum, der als Musik-Arrangeur aus dem Theater Lübeck bekannt ist.Als besonderes Geschenk für seinen Freund las der Schauspieler Mario Adorf aus Günter Grass´ autobiographischem Werk "Beim Häuten der Zwiebel". Der Literaturnobelpreisträger nahm als Ehrengast an der Veranstaltung teil.

08.09.2014 bis 08.09.2014
Avi Primor und Günter Grass im Gespräch über den Ersten Weltkrieg
Mit Ulrich Wickert und Andreas Hutzel
Avi Primor und Günter Grass im Gespräch über den Ersten Weltkrieg
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Im Jahr 2014 jährte sich zum 100. Mal der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Günter Grass und der Publizist, Diplomat und ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, nahmen den Weltkrieg und das jüdische Leben in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Blick. Ulrich Wickert moderierte.Günter Grass las aus "Mein Jahrhundert", der Schauspieler Andreas Hutzel trug Passagen aus dem Roman "Süß und ehrenvoll" von Avi Primor vor.Es handelte sich um eine Veranstaltung des Günter Grass-Hauses in Kooperation mit dem Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk. Wir danken dem Radisson Blu Senator Hotel, dem Freundeskreis des Günter Grass-Hauses und den Lübecker Funktaxen für die freundliche Unterstützung.

05.05.2014 bis 06.08.2014
Funke außer Haus
Lesereihe im Rahmen der Ausstellung "Cornelia Funke. Eine andere Welt"
Funke außer Haus
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Veranstaltungen dieser Lesereihe:"Emma und der blaue Dschinn" in der Moschee Ein Mädchen entdeckt die große Welt des Orients. Lesung in deutscher und türkischer Sprache. Es las Ingrid Noemi Stein, Theater Lübeck, in der Moschee der Ditib türkisch islamischen gemeinde zu Lübeck e.V. (9.5.2014)

"Geisterritter" über dem KirchengewölbeEine aufregende Rittergeschichte hoch über dem Kirchenschiff von St. Marien.Es las Patrick Heppt. (11.6.2014)

Die "Tinten-Trilogie" in der Buchbinderei BlattgoldBunte Spielleute treffen auf flatterhafte Fabelwesen und leidenschaftliche Büchernarren.Es las Andreas Hutzel, Theater Lübeck, im Aegidienhof. (11.7.2014)

"Lilli und Flosse" im Naturbad FalkenwieseTaucht mit den grünen Nixenkindern" in die phantastische Unterwasserwelt von Cornelia Funke ein und begegnet dem gutmütigen Riesenkraken Wilhelm.Es las Tina Eberhardt, freie Schauspielerin (1.8.2014)

"Herr der Diebe" im alten KinoLauscht den Abenteuern rund um einen mysteriösen Auftrag für den Herrn der Diebe..Es las Jörn Kolpe, Theater Lübeck, im Volkstheater Geißler (9.9.2014)

06.02.2014 bis 13.04.2014
Renate von Mangoldt
Autorenfotos aus fünf Jahrzehnten
Renate von Mangoldt
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Ein halbes Jahrhundert hat Renate von Mangoldt Schriftsteller fotografiert. Diese ungewöhnliche Chronik des literarischen Lebens war ab Februar 2014 im Günter Grass-Haus zu sehen.„Walter Höllerer war der erste Autor, den ich fotografierte. Ihm verdanke ich meine Existenz als Schriftstellerfotografin. Er holte mich 1964 ins Literarische Colloquium Berlin. Von da an war mein Umfeld das der Literatur.“ So beschreibt Renate von Mangoldt den Beginn ihrer Arbeit als Autorenfotografin. Längst haben sich ihre Schwarzweiß- Aufnahmen von Schriftstellern und Schriftstellerinnen einem visuellen Gedächtnis eingeschrieben. 50 Jahre hat sie als Zeitzeugin ihr ‚künstliches Auge‘ auf die Welt der Literatur gerichtet.Die Ausstellung zeigte Bilder dieser Jahre, von den 60ern bis heute, Porträts, Schnappschüsse, Gruppenaufnahmen, Gruppe 47, Veranstaltungsfotos, nationale und internationale Autoren.Renate von Mangoldt wurde 1940 in Berlin geboren. Sie war von 1965 bis zu seinem Tod 2003 mit Walter Höllerer verheiratet und hat zwei Söhne.Die Ausstellung wurde am 7. Februar um 19.30 Uhr mit Felicitas Hoppe eröffnet. Eine Einleitung gibt Janos Frecot, Leiter der Photographischen Sammlung am Landesmuseum Berlinische Galerie i.R.

21.11.2013 bis 02.02.2014
50 Hundejahre
»Künstlerroman, Ammenmärchen, Heimatfibel«
50 Hundejahre
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Mit seinem zweiten, nach der "Blechtrommel" (1959) mit Spannung erwarteten Roman hatte Günter Grass 1963 seine Geltung als sprachgewaltiger Fabulierkünstler gefestigt. Stärker als in seinem Debütwerk stehen in den Hundejahren die Möglichkeiten und Grenzen der Kunst angesichts der tiefen Krise humanistischer Ideale im Mittelpunkt: Künstlerische Auseinandersetzungen bestimmen die von einprägsamen literarischen Bildern und Metaphern geprägte Chronik. Ihr Herausgeber und zugleich die zentrale Künstlerfigur des Buches ist Eduard Amsel, ein kreativer Vogelscheuchenkonstrukteur und Ballettchoreograph. Sein Schaffen erdachte sich Grass mit einem Seitenblick auf Werke realer Künstler wie Oskar Schlemmer und Harry Kramer. Amsels fiktives Werk findet zudem eine Spiegelung in den eigenen grafischen Arbeiten seines Erfinders und in dessen literarischen Nebenprodukten zum Buch – in zahlreichen Zeichnungen, einem Hör- und Theaterspiel, einem Ballett und einer über einhundert Bilder umfassenden Radierfolge, die Grass im vergangenen Jahr schuf. Ausgehend von dem Spannungsfeld zwischen Kunst und Gesellschaft, widmet das Forum für Literatur und bildende Kunst den Hundejahren eine Sonderausstellung zum fünfzigsten Geburtstag. Das Projekt entsteht in Kooperation mit dem Steidl Verlag und dem Theaterfigurenmuseum Lübeck.

21.06.2013 bis 17.11.2013
»Unruhe im Olymp«
Gedichte, Zeichnungen und Skulpturen von Markus Lüpertz
»Unruhe im Olymp«
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Die Ausstellung zeigt den Maler und Bildhauer von seiner lyrischen Seite. Seine Gedichte hat der Künstler selbst an die Museumswände geschrieben. Im Zusammenspiel mit bisher noch nie gezeigten Arbeiten auf Papier und kolorierten Gipsplastiken führen sie in die Gedankenwelt des Multitalents.

Mit seinen monumentalen Gemälden und Großskulpturen polarisiert Markus Lüpertz in der Öffentlichkeit, mit seinen schillernden Auftritten im maßgeschneiderten Tuch hat er sich die Bezeichnung »Malerfürst« eingehandelt, die seither wie getrocknete Farbe an ihm klebt. Das Günter Grass-Haus wirft einen Blick hinter die große Geste des Künstlers und präsentiert seine Arbeiten als filigranes, poetisches Gesamtkunstwerk.

Wie der Namensgeber des Museums arbeitet Markus Lüpertz in verschiedenen künstlerischen Disziplinen. Als »Doppelbegabung« will er sich trotz seiner intensiven Beschäftigung mit der Poesie und der zahlreichen seit 1975 veröffentlichten Gedichte und Schriften jedoch nicht verstanden wissen: »All meine künstlerischen Äußerungen sind Illustrationen meines Malvorgangs«. Doch anders als die Malerei erlaube ihm die Dichtkunst »ein Öffnen des Herzens«. »In meiner Poesie bemühe ich mich, ehrlich zu sein«, erklärt der Künstler, »... in der Malerei ... verwirkliche ich Vorstellungen.« Dass sich hinter seiner kraftvollen und energiegeladenen Malweise eine geduldige Vorbereitung verbirgt, veranschaulichen die vielen Zeichnungen und Vorarbeiten, die Lüpertz für seine Gemälde und Skulpturen anfertigt und in denen sich die Entwicklungslinien seiner künstlerischen Absicht besonders deutlich verfolgen lassen. Zusammen mit Gedichten zu den Themen Liebe, Tod, Krieg und Kunst eröffnen sie dem Besucher einen intimen Einblick in die Gedankenwelt eines der einflussreichsten Künstler der deutschen Gegenwart.

Die Ausstellung im Günter Grass-Haus zeigt mehr als fünfzig Original-Arbeiten von Markus Lüpertz erstmals als dichte Einzelpräsentation in Lübeck. Die Großskulptur »Odysseus« steht für die Dauer der Sonderausstellung vor dem Holstentor.

08.02.2013 bis 02.06.2013
The Art of John Lennon
The Art of John Lennon
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> Den Flyer zur Ausstellung "The Art of John Lennon" im PDF-Format finden Sie HIER.Eine der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts wird im Grass-Haus von einer nahezu unbekannten Seite präsentiert: Die Schau stellt nicht den Musiker und »Beatle« John Lennon in den Vordergrund, sondern zeigt dessen Karikaturen, Zeichnungen und Lithografien. Seine Begabung verschaffte dem Jungen aus Liverpool bereits vor den ersten musikalischen Erfolgen Ansehen in der Schule. Als 17-jähriger erhielt er einen Studienplatz am College of Art in seiner Heimatstadt, wo er von 1957 bis 1960 studierte. Wie die Ausstellung demonstriert, ebbte diese künstlerische Leidenschaft bis zu seinem Tod im Jahre 1980 nicht ab.Ohne Frage ist John Lennon eine internationale Ikone des Rock ’n’ Roll. Als Mitbegründer und Sänger der Beatles, einer der erfolg- und einflussreichsten Bands der Musikgeschichte, aber auch als Solokünstler und politischer Aktivist wurde Lennon zur Legende. Gemeinsam mit Paul McCartney komponierte und textete er Beatles-Hits wie Love me do oder Please Please Me und kreierte im Alleingang Kompositionen wie Lucy in the Sky with Diamonds für die Gruppe. Auch als Solokünstler stellte er mit Alben wie Imagine sein Können eindrucksvoll unter Beweis.Begleitet wurde Lennons Karriere als Musiker von produktiven Ausflügen in andere künstlerische Disziplinen, in die Grafik und in die Literatur. Diese werden zum Anknüpfungspunkt für die Sonderausstellung des Günter Grass-Hauses, das als Forum für Literatur und bildende Kunst alljährlich Werke von Künstlerpersönlichkeiten zum Thema macht, die sich verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen bedienen. Der Blick auf das faszinierende Leben und Werk des Musikers wird dabei für den Besucher um neue Perspektiven erweitert. Yoko Ono, die Konzeptkünstlerin und zweite Ehefrau Lennons, sagte über ihren Mann:»Gitarre, Stift und Papier waren die idealen Werkzeuge für John, um seine komplexen Gefühle auszudrücken.«Der 1940 in Liverpool geborene Künstler zeichnete und schrieb schon als Kind Gedichte und Kurzgeschichten, dieer durch selbst gestaltete Illustrationen ergänzte. Der Öffentlichkeit kaum bekannt, aber für Lennon sehrprägend waren seine Zeit am College of Art in Liverpool. Dort entstanden bereits zahlreiche Zeichnungen, die von skurrilen, blitzschnell geschaffenen Karikaturen bis zu farbig gestalteten Comics reichen. Lennons Leidenschaft für die Grafik blieb auch während des kometenhaften Aufstiegs der Beatles ungebrochen und intensivierte sich nach der Geburt seines zweiten Sohns Sean. Dieser wurde, ebenso wie Yoko Ono, häufig zum Gegenstand, zur Inspiration oder zum Adressaten von Lennons Zeichnungen. Seine bevorzugte Technik war die Linienzeichnung mit Feder, Bleistift oder japanischer Sumi-Tinte. John Lennons Originalzeichnungen und Druckgrafiken eröffnen in den Räumen des Grass-Hauses einen ganz neuen, bildhaften Zugang zum Leben und Schaffen des Musikers.

09.09.2012 bis 29.01.2013
Menschen und Orte. Photographien von Angelika Fischer
Menschen und Orte. Photographien von Angelika Fischer
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»Eigentlich fotografiere ich indirekte Portraits…«

Angelika Fischer

Die Fotografin Angelika Fischer dokumentiert seit 2002 Lebensorte berühmter Persönlichkeiten.Sie besuchte u. a. Ateliers und Wohnungen von Otto Dix, Annette von Droste-Hülshoff, GerhartHauptmann, Thomas Mann, Walter Kempowski oder Edvard Munch und fing mit klassischen Schwarzweißbildern die Atmosphäre ein, die oft noch Jahrzehnte nach dem Tod des Künstlersin den Räumen spürbar und erlebbar ist. Sie ermöglicht damit einen individuellen Zugang zu Leben und Werk ganz unterschiedlicher Künstlercharaktere.

Das Forum für Literatur und bildende Kunst zeigt eine Auswahl ihrer Aufnahmen der Lebensorte sogenannter Doppelbegabungen wie Hermann Hesse, Alfred Kubin, Ernst Barlach, Arno Schmidt, Wilhelm Busch oder Johann Wolfgang Goethe.
Angelika Fischer bekennt, dass sie fasziniert ist von der Aura schöpferischer Persönlichkeiten.
Ihre Häuser, Ateliers und Arbeitsräume erzählen auf besondere Weise von der mühevollen Arbeit, der Selbstisolation und den persönlichen Krisen, die hinter den Werken der Künstler stehen.

Am Schreibtisch des Schriftstellers Arno Schmidt in Bargfeld beispielsweise findet sich noch immer seine unverzichtbare Handbibliothek. Die schweren Hornbrillen mit den dicken Gläsern erzählen von seiner Kurzsichtigkeit. Die Käferkästen Ernst Jüngers und seine zahlreichen Naturpräparate lassen den besessenen Sammler und Naturforscher erkennen. Der Zeichner Alfred Kubin verwandelte sein morbides Schlösschen in Zwickledt schon zu Lebzeiten in einen Traumort, der seinen bizarren Bildschöpfungen entnommen scheint.Im Jahr 2002 beschloss Angelika Fischer, gemeinsam mit Bernd Erhard Fischer diese Arbeiten in einer eigenen, bibliophil gestalteten Heftreihe zu publizieren, die im Shop des Grass-Hauses erhältlich ist.

14.10.2012 bis 14.10.2012
Eröffnungsfeier »Das neue Grass-Haus«
Eröffnungsfeier »Das neue Grass-Haus«
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27.04.2012 bis 31.08.2012
»Idyllenjäger«. Gottfried Keller als Maler
»Idyllenjäger«. Gottfried Keller als Maler
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Berühmt wurde Gottfried Keller (1819-1890) als Schriftsteller. Seine Romane Der grüne Heinrich und Martin Salander sowie sein Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla gehören zu den Klassikern der Weltliteratur. Kaum bekannt ist hingegen, dass der Schweizer Autor in frühen Jahren Maler werden wollte. Heroische Landschaften, aber auch skurrile Skelette, Totenköpfe oder geschwänzte Teufel bevölkern seine Bildwelt. Der Dichter konnte sich jedoch erst entfalten, nachdem der Maler gescheitert war. Die Art und Weise, mit der Keller sein intensives Verhältnis zur Natur, seine beklemmenden Seelenzustände und seinen kritischen Blick auf Politik und Religion visuell zum Ausdruck brachte, hinterließ deutliche Spuren in seiner Literatur.Dank der großzügigen Leihgabe der Zentralbibliothek Zürich präsentiert das Günter Grass-Haus zum ersten Mal in Deutschland eine Auswahl bildkünstlerischer Arbeiten Gottfried Kellers. Die Sonderausstellung beleuchtet dessen künstlerische und persönliche Identitätssuche, die sich durch radikale Brüche, Rebellion gegen Autoritäten und existenzielle Konflikte auszeichnet und in der Familie, Freundschaften und unerwiderte Liebe eine große Rolle spielen.Nachdem Keller im Alter von fünfzehn Jahren von der Schule verwiesen wurde, fasste er den festen Entschluss, Landschaftsmaler zu werden. Die zweijährige Ausbildung bei dem dilettantisch arbeitenden Zürcher Kupferstecher Peter Steiger verlief allerdings enttäuschend. Auch nach einem mehrmonatigen intensiven Naturstudium bei dem Schweizer Maler Rudolf Meyer gelang es ihm nicht, sich als bildender Künstler zu etablieren. Seinen Traum vom Malen versuchte er daraufhin durch einen Studienaufenthalt in der damaligen Kulturmetropole München zu verwirklichen, wo sich viele Kunstschaffende unter König Ludwig I. an Werken der italienischen Renaissance orientierten. Für Keller wurden hier die klassizistisch-romantische Naturauffassung der Deutsch-Römer und die Stimmungslandschaften Carl Rottmanns vorbildhaft. Doch auch in München konnte er trotz seiner künstlerischen Fähigkeiten keine Verkäufe erzielen und verbrachte seine Tage planlos und zechend mit seinen Schweizer Künstlerfreunden. Desillusioniert kehrte er in seine Geburtsstadt Zürich zurück und fand ab 1843 schließlich zur Literatur. In seinem ersten großen Roman Der grüne Heinrich verarbeitete er sein Streben und Scheitern als Landschaftsmaler. Aus den Nachlassbeständen der Zentralbibliothek Zürich zeigt die Ausstellung im Günter Grass-Haus bedeutende Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen Kellers, die zwischen 1835 und 1849 entstanden, sowie Reproduktionen von Handschriften und Skizzenbüchern. Begleitend zur Schau erscheint eine reich bebilderte Broschüre, in der seine frühe Schaffensphase anschaulich erläutert wird. Die Publikation enthält zudem einen Essay, der die Einflüsse Kellers auf das Œuvre von Günter Grass beleuchtet.

16.10.2011 bis 15.04.2012
»Jugendgefährdende Schriften«. Von Goethe, Hesse, Grass & Co.
7 Werke, 7 Schauspieler – Eine Ausstellung
»Jugendgefährdende Schriften«. Von Goethe, Hesse, Grass & Co.
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7 Werke, 7 Schauspieler – Eine Ausstellung

Es geht um Liebe, Schwärmerei, Pubertät, Identitätssuche, Sexualität, Gewalt, Gesellschaftskritik, Generationskonflikte – um Themen also, die insbesondere junge Menschen beschäftigen und mit denen sich auch deutsche Autoren in unterschiedlichen Epochen intensiv befasst haben.

Die Ausstellung präsentiert auf ungewöhnlich Art und Weise literarische Jugenddarstellungen vor verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Hintergründen. Wichtige Passagen dieser Werke werden von jungen Schauspielern des Lübecker Theaters rezitiert, die in der Schau auf Monitoren zu sehen sind.

Hermann Hesse – Unterm Rad gelesen von Joseph Reichelt
Günter Grass – Katz und Maus gelesen von Jörn Kolpe
Karl Philipp Moritz – Anton Reiser gelesen von Lisa Friederich
Robert Musil – Die Verwirrungen des Zöglings Törleß gelesen von Patrick Heppt
Benjamin Lebert – Crazy gelesen von Will Workman
Johann Wolfgang von Goethe – Die Leiden des jungen Werther gelesen von Sara Wortmann
Frank Wedekind – Frühlings Erwachen gelesen von Ingrid Noemi Stein

08.07.2011 bis 02.10.2011
© Arno Schmidt. Der Schriftsteller als Fotograf
© Arno Schmidt. Der Schriftsteller als Fotograf
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Der Schriftsteller Arno Schmidt (1914-1979) war nicht nur ein bedeutender Dichter, sondern auch ein begnadeter Fotograf. Seine Kamera verwendete er als Werkzeug wie ein Maler seinen Zeichenstift, um Landschaften, Personen und Gegenstände einzufangen und seine persönliche Lebenswelt zu dokumentieren. Fotos dienten dem Autor von „Zettels Traum“ als Gedächtnisstütze für seine schriftstellerische Arbeit. Nach und nach entwickelten sie sich von flüchtigen Schnappschüssen zu bewusst komponierten, den Betrachter unmittelbar fesselnden Aufnahmen, die einen Vergleich mit den dichten Beobachtungen in Schmidts Texten nahe legen. Das Spektrum der bisher gezeigten Ausstellungen im Günter Grass-Haus wird mit dieser Schau um eine bislang nicht gezeigte Kombination zweier Disziplinen, nämlich Fotografie und Literatur, erweitert. Zwischen dem Schaffen von Arno Schmidt und Günter Grass bestehen neben dem Aspekt der sogenannten „Doppelbegabung“ noch weitere Parallelen: Der um dreizehn Jahre jüngere Grass ordnet sich in eine ähnliche literarische Traditionslinie ein wie Arno Schmidt. 1964 trat Grass sogar als Laudator bei der Vergabe des Fontane-Preises an Schmidt auf. Zudem haben sich beide Autoren intensiv mit dem Medium der Fotografie auseinander gesetzt. Für dieses Projekt konnten der renommierte Fotografie-Experte, Herausgeber und Ausstellungsmacher Janos Frecot als Kurator und die Arno Schmidt Stiftung in Bargfeld als Leihgeber gewonnen werden.

08.06.2011 bis 30.06.2011
»Wolken überm Wald«
Eine Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit dem NABU
»Wolken überm Wald«
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Eine Sonderausstellung des NABU in Zusammenarbeit mit dem Günter Grass-Haus08.06.2011 - 30.06.2011Im Internationalen Jahr der Wälder rücken der NABU und das Günter Grass-Haus den deutschen Wald auf ungewöhnliche Weise ins Zentrum der Öffentlichkeit.Als Gemeinschaftsprojekt entstand die ambitionierte Wanderausstellung Wolken überm Wald. Die Schau wird mit eindrucksvollen Originalgrafiken aus dem Bestand des Günter Grass-Hauses illustriert. Seine Gedanken zur beunruhigenden Situation der Wälder drückte Grass bereits in den 1980er und 1990er Jahren in zahlreichen Kohlezeichnungen und Lithographien aus: »Ich bin ein begeisterter Waldgänger. Wenn ich die Möglichkeit habe, ziehe ich mich in den Wald zurück und zeichne Bäume«.Die Ausstellung verbindet Grass’ kritischen Blick auf die damalige Situation mit der Einschätzung des NABU auf die heutigen Entwicklungen und zeigt auf, was getan werden muss, damit der Wald eine Zukunft hat.Zusätzlich laden Sinnesstationen die Besucher zu einem Waldspaziergang ein, bei dem sie das Ökosystem riechend, fühlend und hörend entdecken können.VeranstaltungenMi | 8.6.11 | 19:00 Uhr | Katharinenkirche LübeckVERNISSAGE MIT GÜNTER GRASSGrußworte der Senatoren Annette Borns und Bernd Möller.Einführung in die Ausstellung: Olaf Tschimpke, Präsident NABUund Jörg-Philipp Thomsa, Leiter Günter Grass-Haus.Günter Grass liest aus »Die Rättin«.Anschließend musikalischer und kulinarischer Empfangim Museumsgarten.Eintritt: 5 / 2,50 €Anmeldung: museen@luebeck.de oder unter (0451) 122 - 42 40Fr | 17.6.11 | 9:00–16:00 Uhr | Seminarraum Grass-Haus»20 Jahre Prozessschutz-Waldbau im Lübecker Stadtwald«Moderation: Torsten Teichmann, Lübecker Nachrichten, und KnutSturm, Stadtwald Lübeck. Mit Kurzvorträgen von Dr. Lutz Fähser,ehemaliger Leiter des Bereiches Stadtwald Lübeck, StaatssekretärKlaus Borger, Martin Kaiser, Greenpeace, Dr. Thomas Waldenspuhl,Abteilungsleiter Wald und Gesellschaft, Forstl. Versuchs- undForschungsanstalt BW, Knut Sturm, Leiter des Bereiches Stadtwald,Dr. Peter Meyer, Leiter Naturwaldforschung in den NW-FVA,Dr. Georg Möller, BUND, und Dr. Andreas Fichtner, Universität Kiel.Do | 30.6.11 | 16:00 Uhr | Günter Grass-HausFINISSAGE»Totes Holz« von Günter Grass: Zeichnendes Schreiben alskritische Naturbetrachtung. Vortrag von Julia Kanchana Schlichting,Universität GöttingenEintritt: 5 / 2,50 € inkl. Getränk

13.02.2011 bis 29.05.2011
»Mythos und Zukunftstraum«. Texte und Bilder von Ernst Barlach
Eine Sonderausstellung der Ernst Barlach Stiftung Güstrow in Zusammenarbeit mit dem Günter Grass-Haus
»Mythos und Zukunftstraum«. Texte und Bilder von Ernst Barlach
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Die Ausstellung zeigt, in welcher Weise sich Ernst Barlach (1870-1938) in seinen Werken mit Mythen auseinandersetzte. Sie stellt dar, wie er die Sprache des Mythos in den Geist seiner Zeit transformierte und in seine Kunstsprache übertrug. Aus der Wahrheit der mythischen Geste schöpfte er Sinnbilder für Situationen des Lebens in seiner Gegenwart. Zugleich aber sah er den Mythos in seinem utopischen Licht und begriff ihn als fortwirkend in das Künftige.

Barlachs künstlerische Arbeit am Mythos gipfelt in der Darstellung der menschlichen Gestalt, in der expressionistischen Vision von einem neuen Menschen. Dies veranschaulicht die Ausstellung mit herausragenden Beispielen seiner literarischen und bildkünstlerischen Arbeiten. Gezeigt werden Handschriften seiner Dramen und Prosatexte, bibliophile Kostbarkeiten aus Barlachs Lebzeiten, Publikationen seiner literarischen Werke bis in die jüngste Zeit, Illustrationen zu eigenen und fremden Texten sowie meisterhafte Handzeichnungen und Plastiken. Darüber hinaus sind Druckgraphiken als Einzelblätter und als Mappenwerke aus Paul Cassirers berühmter Pan-Presse zu sehen.

07.07.2010 bis 31.01.2011
Von Danzig nach Lübeck. Günter Grass und Polen
Von Danzig nach Lübeck. Günter Grass und Polen
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Die Kindheit und Jugend in der damals »Freien Stadt Danzig«, in der das Schicksal von Einwohnern deutscher, polnischer und kaschubischer Herkunft eng miteinander verwoben war, prägt Günter Grass entscheidend. In seinem Werk verarbeitet der Schriftsteller Eindrücke, die er im kleinbürgerlichen Elternhaus im Vorort Danzig-Langfuhr gesammelt hat. Dieser Mikrokosmos dient ihm als Schauplatz und Kulisse für die literarische Auseinandersetzung mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und der Shoa.Seit 1958 reist er immer wieder ins polnische Gdansk, recherchiert in Bibliotheken und Archiven und spricht mit den Einwohnern. Grass hat sich den Raum Danzig mit literarischenMitteln zurückerobert und auf diese Weise Verlorenes bewahrt: »Die meisten meiner Bücher beschwören die untergegangene Stadt Danzig, deren gehügelte wie flache Umgebung, die matt anschlagende Ostsee; und auch Gdansk wurde im Verlauf der Jahre zu einemThema, das fortgeschrieben sein wollte. Verlust machte mich beredt. Nur was gänzlich verloren ist, fordert mit Leidenschaft endlose Benennungen heraus, diese Manie, den entschwundenen Gegenstand so lange beim Namen zu rufen, bis er sich meldet.Verlust als Voraussetzung für Literatur.«Als Bürger verfolgt und kommentiert Günter Grass die deutschpolnischen Beziehungen engagiert. Bereits 1961 plädiert er öffentlich für eine Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze und unterstützt die neue Ostpolitik Willy Brandts. 1970 begleitet er den Bundeskanzler zum Abschluss des Warschauer Vertrages in die polnische Hauptstadt und wird Zeuge seines berühmten Kniefalls. Auch an den polnischen Streikbewegungen der 70er und 80er Jahre und den Aktivitäten der Gewerkschaft »Solidarnosh« nimmt Grass regen Anteil. Der Austausch mit polnischen Schriftstellern, Intellektuellen und Politikern schärft seinen Blick für die Entwicklungen des Landes.In der Ausstellung stellen Manuskripte, bildkünstlerische Arbeiten sowie selten gezeigte Bild- und Tondokumente das Leben und Werk von Günter Grass aus deutscher und polnischer Perspektive vor und gewähren zugleich Einblicke in die Beziehungen der beiden Länder zueinander.

14.03.2010 bis 27.06.2010
»Janosch in Lübeck«
»Janosch in Lübeck«
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»Jetzt mal die Wahrheit: Ich ging in den Münchner Zoo Elefanten zeichnen.Nun stand dort neben den Elefanten eine Tigerente und befand sich beimZeichnen des daneben stehenden Elefanten automatisch auf dem Blatt.«Die Ausstellung, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht, konzentriert sich auf die bekannten Helden aus dem wunderbaren Kosmos von Janosch wie Günter Kastenfrosch,Emil Grünbär, Tiger und Bär aus »Oh wie schön ist Panama« und natürlich die Tigerente.Janoschs spielerischer Zugang zur kindlichen Vorstellungswelt und seine übersprudelndeKreativität zeugen von einer faszinierenden optimistischen Weltsicht, die sich auf die Leser – ob jung oder alt – überträgt.

13.09.2009 bis 31.01.2010
Ein Buch schreibt Geschichte. 50 Jahre »Die Blechtrommel«
Ein Buch schreibt Geschichte. 50 Jahre »Die Blechtrommel«
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»Zugegeben: ich bin Insasse einer Heil- undPflegeanstalt …«Mit diesen Worten eröffnet Günter Grass 1959 sein episches Debütwerk »Die Blechtrommel«. Über Nacht wird der damals 32jährige berühmt und avanciert zu einem der renommiertesten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur.Fünfzig Jahre nach seinem Erscheinen hat der Roman nichts von seiner Sprachmacht und Originalität eingebüßt. Das Schicksal der Hauptfigur Oskar Matzerath, der wie sein Schöpfer in Danzig-Langfuhr aufwächst, als Dreijähriger willentlich sein Wachstum einstellt und gegen die Welt der Erwachsenen antrommelt, stößt auf weltweites Interesse: In mehr als vierzig Sprachen übersetzt und in über vier Millionen Exemplaren verbreitet, zählt »Die Blechtrommel«zu den erfolgreichsten deutschen Romanen. Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums widmet das Günter Grass-Haus dem Werk eine eigene Ausstellung, die sämtliche Räume des Gebäudes einbezieht. Paris, Danzig und Düsseldorf bilden dabei die Schwerpunkte der Präsentation: Im Paris der 50er Jahre entsteht der größte Teil des Manuskripts. In der Ausstellung werden die Atmosphäre dieser Zeit und die Entstehungsgeschichte des Romans nachvollziehbar – von ersten thematisch verwandten Gedichten und Zeichnungen bis hin zu Arbeitsplänen und frühen Fassungen.Ein wichtiger Schauplatz der »Blechtrommel« ist der Mikrokosmos von Danzig. Der Romanheld erlebt hautnah, wie der Faschismus den Alltag des Kleinbürgertums durchdringt. In der Ausstellung werden Figuren und Motive des Werks vorgestellt und die zeithistorischen Hintergründe erläutert.Nach Kriegsende f lüchtet Oskar Matzerath in das »biedermeierliche Babel« Düsseldorf. Ähnlich wie Grass, der seine Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf als Bildhauerbeginnt, taucht Oskar in die dortige Künstlerszene ein und erlebt die Verdrängungsmechanismen der Nachkriegszeit. Grass’ Erfahrungen in der aufstrebenden Rheinmetropole werden in der Schau durch Arbeitsproben, Fotografien und Musikaufnahmenlebendig.Ein Blick auf die Rezeption des Romans rundet die Ausstellung ab. Auch die mit einem »Oscar« prämierte Verfilmung aus dem Jahr 1979 wird dem Besucher zusammen mit bislang unbekannten Dokumenten aus dem Archiv des Regisseurs Volker Schlöndorff in einemeigenen Kabinett gezeigt.

03.06.2009 bis 30.08.2009
Das Arsenal des Dramatikers. Die Bildkunst Friedrich Dürrenmatts
Das Arsenal des Dramatikers. Die Bildkunst Friedrich Dürrenmatts
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Wenige Schriftsteller haben ein so vielseitiges und populäres Gesamtwerk hinterlassen wie Friedrich Dürrenmatt. Seine bitterbösen Tragikomödien sind ebenso wie seine Kriminalromane Welterfolge. Der Bilderreichtum seiner Texte bleibt bei Lesern und Theaterbesuchern haften und verführte viele Regisseure zu filmischen Umsetzungen.

Die Ausstellung geht den Quellen der Bildwelt Dürrenmatts auf den Grund und erschließt dem Besucher dabei eine in Deutschland noch weitgehend unbekannte Facette im Schaffen des Schweizers: Ebenso wie Günter Grass war er zeitlebens auch als bildender Künstler tätig. Der bildhafte Einfall, das „Heimgesuchtwerden“ von Bildern, spielte für sein Welttheater eine wichtige Rolle. In Zeichnungen, Gouachen und Collagen bereitete er Motive seiner literarischen Werke vor und entwickelte sie weiter.

Das Günter Grass-Haus, das als Forum für Literatur und bildende Kunst regelmäßig andere Doppelbegabungen vorstellt, zeigt nun verschiedene Formen der bildkünstlerischen Tätigkeit Friedrich Dürrenmatts und setzt sie zu seinen Texten in Beziehung. Buchillustrationen, szenisch angelegte Federzeichnungen, Bühnenbilder, Karikaturen und freie Motiv-Assoziationen verweisen auf beliebte Dramen wie Die Physiker und Der Mentor. Sie machen den Besucher jedoch auch auf weniger bekannte Arbeiten wie das frühe Drama Es steht geschrieben und die autibiographischen Stoffe aufmerksam.

Ergänzt wird die Ausstellung durch filmische und fotografische Annäherungen an den Künstler:

Zu sehen ist der Dokumentarfilm Das Porträt eines Planeten der Regisseurin Charlotte Kerr Dürrenmatt. Darüber hinaus werden im Anbau des Günter Grass-Hauses Portraits des Fotografen Robert Lebeck von Friedrich Dürrenmatt präsentiert.

01.06.2008 bis 31.08.2008
Ein Bürger für Brandt. Der politische Grass
Ein Bürger für Brandt. Der politische Grass
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Günter Grass engagiert sich wie kein zweiter deutscher Schriftsteller für die Belange und Rechte von Minderheiten, für soziale Gerechtigkeit und Demokratie. Seine Einwürfe und Mahnungen finden weit über die deutschen Grenzen hinweg Beachtung. Fragt man nach derWurzel seines intensiven bürgerschaftlichen Engagements, fällt unwillkürlich der Name eines großen Lübeckers: Willy Brandt.Nachdem Bundeskanzler Konrad Adenauer während des Bundestagswahlkampfes im Jahre 1961 seinen Herausforderer aufgrund dessen unehelicher Geburt abwertend mit »Brandt alias Frahm« bezeichnete, sah es Günter Grass als seine »Bürgerpflicht, laut und deutlich für den Verleumdeten einzutreten: »Ich schraubte das Tintenfaß zu, verließ mein Stehpult, ergriff Partei.«Der bis zu diesem Zeitpunkt auf politischem Gebiet eher zurückhaltende Künstler Grass entwickelte in der Folgezeit einen für deutsche Schriftsteller ungewöhnlich hohen persönlichenEinsatz für Willy Brandt und die »ES-PE-DE«. Er tourte in einem VW-Bus quer durch die Bundesrepublik und hielt selbst in entlegenen Regionen Wahlkampfreden. Seinem Engagement sind zahlreiche prominent besetzte sozialdemokratische Wählerinitiativen zu verdanken. Darüber hinaus entwarf Grass Reden für Willy Brandt und gestaltete eigene Plakate.Neben Grass’ unmittelbarem politischen Engagement widmet sich die Sonderausstellung der politischen Sozialisation von Günter Grass und dessen politischer Weltsicht, die von Willy Brandt beeinflusst wurde. Das Engagement der beiden Nobelpreisträger für die Entwicklungsländer findet ebenso Berücksichtigung wie die Debatte um die Deutsche Wiedervereinigung.

27.10.2007 bis 27.10.2007
Festakt zu Günter Grass 80. Geburtstag
Festakt zu Günter Grass 80. Geburtstag
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